Hamburg / Köln, 18.10.2018
Im April 2017 wurde das CSR Richtlinienumsetzungsgesetz (CSR-RUG) erlassen. Ein Jahr später zieht die Agentur Stakeholder Reporting in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz eine erste Bilanz. Das Thema findet zwar immer häufiger Einzug in das Top-Management und die Geschäftsführungsebene, trotzdem ist weiterhin Handlungsbedarf gefragt.
Grundlage der Studie sind 174 nicht-finanzielle Erklärungen oder Berichte von Unternehmen und 50 Expertengespräche mit Vertretern aus dem Kapitalmarkt, NGOs, Wissenschaft und Politik zu Erwartungen und Einschätzungen der aktuellen Entwicklungen.
Kern der Ergebnisse ist der Wunsch von Seiten der Stakeholder, dass ein klar erkenn- und nachvollziehbarer Prozess aufgezeigt wird, wie ein Unternehmen Sachverhalte und Kennzahlen ermittelt. Dieser Wesentlichkeitsprozess wurde von 58 Prozent der untersuchten Berichte dargelegt. 28 Prozent zeigten dies nicht auf, obwohl für mehr als ¾ der befragten Stakeholder (78 Prozent) eine Beschreibung und Erläuterung des Wesentlichkeitsprozesses grundlegend wichtig ist.
Ebenso wird deutlich, dass aus dem Blickwinkel der Stakeholder eine Inside-out Perspektive einen höheren Stellenwert hat, als eine Outside-in. Stakeholder haben demnach ein höheres Interesse daran zu erfahren, welche Auswirkungen das Handeln eines Unternehmens auf die Umwelt, Arbeitnehmer und regionale Öffentlichkeit hat, als auf die eigene Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Auch dem Wunsch nach vergleichbaren Berichtstandards (80 Prozent der befragten Stakeholder wünschen sich dies) kommen Unternehmen sukzessive nach. Rahmenwerke wie der Global Reporting Initiative (GRI) und der DNK bilden die Grundlage, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten und Handeln einzelner Unternehmen leichter einzuordnen.
Am häufigsten von den befragten Stakeholdern gewünscht sind Informationen zu Umweltaspekten (25 Prozent), der Achtung von Menschenrechten (20 Prozent) und der Bekämpfung von Korruption und Bestechung (15 Prozent). Insbesondere bei Sozialbelangen und der Achtung von Menschenrechten haben Unternehmen auf Basis der 174 nicht-finanziellen Erklärungen noch Nachholbedarf in der Berichterstattung. Über alle fünf Aspekte (Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte, Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange und Umweltbelange) berichteten lediglich 66 Prozent der untersuchten Unternehmen.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie können Sie sich unter folgendem Link herunterladen: Studie zur nichtfinanziellen Berichterstattung