Der Markt kosmetischer Produkte boomt, auch im coronageprägtem Jahr 2020. Die Organisation Greenpeace hat nun untersucht, ob die Kosmetikbranche ihr Versprechen gehalten hat und gemäß ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung auf Plastik in Kosmetik-Produkten verzichtet.
Bereits 2014 hatte die Verbraucher-Plattform Codecheck ermittelt, dass sich die Hersteller trotz ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung nicht oder nur selten an ihre eigenen Vorgaben halten. Sieben Jahre später fällt Greenpeace ein vernichtendes Urteil. In 502 von 664 untersuchten Produkten elf namenhafter Make-Up-Hersteller wurde Mikroplastik, weiches oder lösliche Kunststoffe gefunden. Unrühmlicher Spitzenreiter dabei ist die Marke Maybelline (85 Prozent).
Besonders bedenklich ist, dass eine Vielzahl der Produkte direkt an empfindlichen Körperstellen wie Augen und Lippen aufgetragen werden und somit direkt in den menschlichen Organismus gelangen. Welche Folgen dies auslösen kann ist noch nicht vollständig erforscht, sicher hingegen ist, dass Nanopartikel problemlos Blut-Hirnschranken überwinden oder in Organe eindringen können. Auch wenn die gesundheitlichen Folgen noch offen sind wird bei einer reinen Betrachtung der Tatsache deutlich, dass dies nicht das Ziel von Produzenten und Konsumenten sein sollte und eine freiwillige Selbstverpflichtung wirkungslos zu sein scheint.
Quellen:
https://www.greenpeace.de/themen/endlager-umwelt/plastik-kosmetik/die-ungeschminkte-wahrheit
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